Carina Johner: Haus Nr. 8
16. Juni – 28. Juli 2013
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Das Interieur ist nicht nur das Universum sondern auch das Etui der Privatperson.
In meiner künstlerischen Praxis beschäftige ich mich mit der Wirkung von Raum. Mich interessiert wie Raum wahrgenommen und dargestellt werden kann. Das Schau!fenster in Sachseln bietet mir eine interessante Plattform um den Raum zu befragen indem ich auf die gegebene Infrastruktur reagiere. Der Ausstellungsraum hat sich für mich sofort als Chance angeboten um mich mit dem Themen Haus, Raum, Ort und Heimat auseinanderzusetzen. Dem Haus als schützende Hülle, als Ort des Rückzuges und als von der Aussenwelt abgeschnittener und verborgener Ort, als einengender Raum, als Gefängnis gar, aber auch als Ausgangspunkt und Fixpunkt. Der Ausstellungsraum in seinem heutigen Zustand wurde geleert und renoviert, und doch behält er Spuren vergangener Raumsituationen und Nutzungen, wie den Ofen oder den Parkettboden. Durch die zwei Fenster wird ein Einblick in eine fast private Situation gewährt. Diese Ausgangssituation interessiert mich. Mit der Arbeit «Haus Nr. 8» habe ich mich mit Mobiliar und Immobilie, Beweglichem und Unbeweglichem auseinandergesetzt und versucht, für meine Überlegungen eine Form zu finden. Das Haus als bewegliches Mobiliar, als aufklappbare Wand welche einen offenen Umraum erschafft.
Raum
Im Inneren des Ausstellungsraumes befinden sich Elemente aus Holz, die mit schwarzer Tusche bemalt sind. Sie bilden Umrisse einzelner Formen von Häusern, Innenräumen und Einrichtungssituationen nach. Immer zwei identische Formen sind durch ein Scharnier miteinander verbunden und können so beliebig auf- und zusammengeklappt werden. Durch diese Bewegung entstehen neue Raumsituationen und es besteht die Möglichkeit, die einzelnen Module unterschiedlich zu arrangiert. Auf den Ausstellungsraum genauso wie das Haus mit dem Giebeldach und den verschachtelten Ecken und Kanten kann abwechselnd durch das Zusammenstellen der Hausfragmente Bezug genommen werden. Wie eine Zeichnung im Raum entstehen durch Überlagerungen und Überschneidungen neue Raumsituationen und neue Flächen und Formen.
Fenster
Im Fenster lehnen dunkle Umrisse von Häusern zwischen Wand und Glasscheibe. Es ist ein Spiel mit Raum, Form, Fläche und Linie. Durch die hintereinander und überlappend angeordneten Elemente entstehen neue Raumsituationen. Die Häuser überlagern sich und machen Platz für neue Zwischenschichten. Vorne und Hinten lösen sich auf und können als neue Flächen gelesen werden. Sind es die geometrischen Strukturen einer Zeichnung oder ist es ein zusammengefalteter Raum?